Bewertung:

In den Rezensionen zu „Der Idiot“ findet sich eine Mischung aus Lob und Kritik an Dostojewskis Schreib- und Erzählstil. Die Leser schätzen die Tiefe der Geschichte und ihre philosophischen Grundlagen sowie die Qualität bestimmter Übersetzungen. Viele äußern jedoch auch ihre Frustration über das Tempo, die Länge des Buches, die Namen der Figuren und die Übersetzungsprobleme.
Vorteile:Die schöne Übersetzung von P&V oder McDuff, hochwertige Ausgaben (Everyman-Stoff), reichhaltige philosophische Themen, fesselnde Charakterentwicklung, großartig für Diskussionen, und bemerkenswerte Gesellschaftskritik am Russland des 19.
Nachteile:Jahrhunderts. Zuweilen langatmig und ermüdend, manche Leser finden es schwierig, den Überblick über die zahlreichen Charaktere und ihre Namen zu behalten, es gibt Probleme mit dem Tempo, und einige Übersetzungen werden als klobig empfunden. Auch das Fehlen einer kohärenten Auflösung der Handlung ließ einige Leser unbefriedigt zurück.
(basierend auf 277 Leserbewertungen)
The Idiot by Fyodor Mikhailovich Dostoevsky, Fiction, Classics
Der Titel ist eine ironische Anspielung auf die Hauptfigur des Romans, Fürst Ljow, einen jungen Mann, dessen Güte und offenherzige Einfachheit viele der weltlicheren Charaktere, denen er begegnet, zu der irrigen Annahme verleitet, dass es ihm an Intelligenz und Einsicht fehlt. Der 26-jährige Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin kehrt nach einem mehrjährigen Aufenthalt in einem Schweizer Sanatorium nach Russland zurück.
Von der Petersburger Gesellschaft wegen seines vertrauensvollen Wesens und seiner Naivität verachtet, gerät er in den Mittelpunkt eines Kampfes zwischen einer schönen Frau, die er aufbewahrt, und einem tugendhaften und hübschen jungen Mädchen, die beide seine Zuneigung gewinnen. Unglücklicherweise führt gerade Myschkins Güte zur Katastrophe und hinterlässt den Eindruck, dass in einer Welt, die von Geld, Macht und sexueller Eroberung besessen ist, ein Sanatorium der einzige Ort für einen Heiligen sein kann.
Dostojewskis DER IDIOT ist ein kraftvoller Roman voller Leidenschaft und geistiger Reinheit. Fürst Myschkin, eine christusähnliche Figur, ist der sanftmütige und doch unerschütterliche heilige Narr, der das Leben verzweifelter Männer und gefallener Frauen verändert und doch ein hilfloser Zeuge ihrer leidenschaftlichen Selbstzerstörung ist.