Bewertung:

Das Buch präsentiert eine komplexe Analyse von Freiheit, Sprache und Empirie, die klassische Vorstellungen in Frage stellt und die Positivität der Bosheit als transformative Kraft hervorhebt. Es untersucht die Notwendigkeit von Entscheidungen innerhalb der Freiheit und definiert Sprache neu als einen Akt der Kommunikation, der die Freiheit selbst verkörpert.
Vorteile:⬤ Tiefgründige und zum Nachdenken anregende Argumente, die zu weiteren Studien anregen.
⬤ Bietet eine radikale Analyse, die die klassischen philosophischen Ansätze kritisiert.
⬤ Führt innovative Konzepte wie die „Positivität der Schlechtigkeit“ und die „Grundlosigkeit“ ein, die den Diskurs über Freiheit und Erfahrung bereichern.
⬤ Setzt sich mit bedeutenden philosophischen Persönlichkeiten auseinander und liefert kritische Antworten, die dem Text Tiefe verleihen.
⬤ Die Argumente sind hochkomplex und können ohne umfangreiches Hintergrundwissen schwer zu verstehen sein.
⬤ Der Text erfordert einen erheblichen Zeitaufwand für das Verständnis, was für Gelegenheitsleser eine Herausforderung darstellen kann.
⬤ Die dichte philosophische Sprache könnte Leser, die mit der Materie nicht vertraut sind, abschrecken.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Experience of Freedom
Dies ist die systematischste, radikalste und klarste Abhandlung über die Freiheit, die in der zeitgenössischen kontinentalen Philosophie geschrieben wurde. Ausgehend von Kants zweiter Kritik und über Heidegger und Adorno hinaus stellt dieses Buch die fortschrittlichste Position im Freiheitsdenken dar, die nach Sartre und Levinas vorgeschlagen wurde.
Man könnte es eine fundamentale Ontologie der Freiheit nennen, wenn die Freiheit, so der Autor, nicht die Befreiung von Gründungsakten und die Überwindung jeglicher Logik mit sich brächte, die die Art und Weise der Ontologie bestimmt, indem sie das Sein entweder als autarke Position oder als streng immanenten Gesetzen unterworfen postuliert. Sobald sich das Dasein nicht mehr als Empirie anbietet, die auf ihre Möglichkeitsbedingungen bezogen oder in einer Transzendenz jenseits ihrer selbst aufgehoben werden muss, sondern als bloße Faktizität, müssen wir diese Tatsache, die Tatsache des Daseins als das Wesen seiner selbst, als Freiheit denken.
Die Frage lautet nicht mehr: Warum ist etwas da und nicht nichts? Sie lautet vielmehr: Warum gerade diese Fragen, durch die sich das Dasein in einer einzigen Geste selbst bejaht und selbst aufgibt? Wenn wir das Sein selbst nicht als Freiheit denken, sind wir dazu verdammt, die Freiheit als reine Idee oder Recht zu denken, und das Sein in der Welt wiederum als blinde und stumpfe Notwendigkeit. Seit Kant haben sich die Philosophie und unsere Welt unerbittlich mit dieser Spaltung auseinandergesetzt.