Bewertung:

Philip Roths „Nemesis“ ist eine ergreifende Erkundung eines Polioausbruchs im Jahr 1944 in Newark aus der Sicht von Eugene „Bucky“ Cantor, einem Sportlehrer. Die Erzählung verwebt Themen wie Schuldgefühle, moralische Entscheidungen und die Reaktionen der Gemeinschaft auf die Krankheit, indem sie die inneren Kämpfe des Protagonisten und die Angst der Gesellschaft vor der Krankheit zeigt. Während einige Rezensenten das Werk als bewegend und aufschlussreich empfanden, kritisierten andere seine Einfachheit und waren der Meinung, dass es nicht die gleiche Tiefe wie Roths frühere Werke besitzt.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben mit Roths Markenzeichen, der Liebe zum Detail
⬤ fesselnde Erzählung, die den Leser trotz der ernsten Themen fesselt
⬤ sympathische Charaktere, insbesondere Bucky Cantor
⬤ schafft einen starken Sinn für den historischen Kontext, der Vergleiche zu modernen Pandemien anregt
⬤ bewegende Darstellung menschlicher Erfahrungen und moralischer Dilemmata
⬤ bietet eine nachdenkliche Untersuchung gesellschaftlicher Ängste und individueller Schuld.
⬤ Einige Rezensenten empfanden die Prosa als zu simpel und die Handlung als geradlinig
⬤ ein Mangel an tieferer psychologischer Erforschung bis zum Ende
⬤ weicht von Roths üblichem Humor ab, den einige Leser vermissten
⬤ wurde als weniger ehrgeizig im Vergleich zu seinen früheren Meisterwerken angesehen
⬤ das Erzählformat (dritte Person zu erster Person) wurde von einigen als störend empfunden
⬤ und für einige fühlte sich die Erzählung vorhersehbar an und es fehlte an emotionalem Engagement.
(basierend auf 272 Leserbewertungen)
Es ist der schwüle Sommer 1944, und Newark wird von einer schrecklichen Epidemie heimgesucht.
Der anständige, sportliche dreiundzwanzigjährige Spielplatzleiter Bucky Cantor kümmert sich hingebungsvoll um seine Schützlinge und schämt sich für sich selbst, weil seine schwachen Augen ihn davon abgehalten haben, an der Seite seiner Altersgenossen im Krieg zu dienen.