Bewertung:

Portnoy's Complaint von Philip Roth ist ein Roman, der Themen wie sexuelles Verlangen, Schuld, Identität und die Komplexität des jüdisch-amerikanischen Lebens durch die Stimme des Protagonisten Alexander Portnoy erforscht. Es ist eine humorvolle und doch raue Schilderung persönlicher und familiärer Kämpfe, in deren Mittelpunkt Sex und Psychoanalyse stehen. Das Buch hat die Leserschaft gespalten: Die einen finden es ein komödiantisches Meisterwerk, die anderen empfinden es als anstrengend oder beleidigend.
Vorteile:Gelobt wird das Buch für seinen Humor, die scharfsinnige Erforschung der männlichen Psychologie und die Tiefe seiner Figuren. Viele schätzen Roths lebendigen Schreibstil und den einnehmenden, komödiantischen Charakter von Portnoys Monolog, der aufschlussreiche Kommentare zu jüdischer Identität und familiären Beziehungen enthält. Die Leser betonen die zeitlose Relevanz des Buches und Roths Geschick, Komik mit tiefgründigen Themen zu verbinden.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass der explizite sexuelle Inhalt überwältigend und abstoßend sein kann, wobei einige ihn als krass oder frauenfeindlich bezeichnen. Auch die veralteten kulturellen Anspielungen und die Darstellung jüdischer Stereotypen in dem Buch werden kritisiert. Darüber hinaus empfinden einige Leser die Erzählung als ermüdend oder schwer nachvollziehbar, da es ihr an emotionalem Engagement oder Kohärenz mangelt.
(basierend auf 389 Leserbewertungen)
Portnoy's Complaint n.
nach Alexander Portnoy (1933- )) Eine Störung, bei der stark empfundene ethische und altruistische Impulse ständig mit extremen sexuellen Sehnsüchten, oft perverser Natur, in Konflikt stehen. Spielvogel sagt: "Es gibt zahlreiche exhibitionistische, voyeuristische, fetischistische, autoerotische und orale Koitus-Handlungen; als Folge der "Moral" des Patienten führen jedoch weder Fantasie noch Handlung zu echter sexueller Befriedigung, sondern vielmehr zu überwiegenden Schamgefühlen und der Furcht vor Vergeltung, insbesondere in Form von Kastration.
(Spielvogel, O. "Der verwirrte Penis", Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Bd. XXIV, S.
909. ) Spielvogel ist der Meinung, dass viele der Symptome auf die Bindungen in der Mutter-Kind-Beziehung zurückzuführen sind. Mit einem neuen Nachwort des Autors für die 25-jährige Jubiläumsausgabe.