Bewertung:

In dem Buch „Notizen aus dem Untergrund“ von Dostojewski wird ein komplexer und zutiefst fehlerhafter Protagonist vorgestellt, der als „Mann im Untergrund“ bekannt ist. Sein Charakter wird als gemein, unhöflich und in ständiger innerer Zerrissenheit und Selbstverachtung dargestellt. Die erste Hälfte des Buches ist ein philosophisches Manifest, während in der zweiten Hälfte Ereignisse aus der Vergangenheit des Protagonisten geschildert werden, in denen seine giftigen Interaktionen mit anderen dargestellt werden. Die Rezensenten äußern sich mit gemischten Gefühlen. Viele loben die tiefgründige Erforschung der menschlichen Natur und existenzieller Themen, während andere die Unsympathie des Protagonisten und den dichten, ausschweifenden Stil des Buches kritisieren.
Vorteile:⬤ Kraftvolle Erkundung der menschlichen Psychologie und existenzieller Themen.
⬤ Reichhaltige, aufschlussreiche Texte, die bei Lesern, die mit Unsicherheiten konfrontiert sind, Anklang finden.
⬤ Dostojewskis meisterhafte Darstellung komplexer menschlicher Gefühle und Widersprüche.
⬤ Fesselnde Anekdoten und Reflexionen, die zum Nachdenken und zur Selbstprüfung anregen können.
⬤ Der Protagonist wird als durch und durch unsympathisch dargestellt, was das Engagement des Lesers beeinträchtigen kann.
⬤ Der Schreibstil ist manchmal dicht und schwer verständlich.
⬤ Einige Leser fanden die Qualität der Übersetzung schlecht, was das Leseerlebnis insgesamt beeinträchtigt.
⬤ Die Stimmung des Buches ist ausgesprochen deprimierend und könnte nicht für alle Leser angenehm sein.
(basierend auf 189 Leserbewertungen)
Notes from Underground
Dostojewskis revolutionärster Roman, Notizen aus dem Untergrund, markiert die Trennlinie zwischen der Belletristik des 19. und des 20.
Jahrhunderts und zwischen den Selbstbildern, die jedes Jahrhundert verkörperte. Der namenlose Erzähler, eine der bemerkenswertesten Figuren der Literatur, ist ein ehemaliger Beamter, der sich trotzig in ein Leben im Untergrund zurückgezogen hat.
In völligem Rückzug aus der Gesellschaft verfasst er eine leidenschaftliche, obsessive, selbstwidersprüchliche Erzählung, die als vernichtender Angriff auf den sozialen Utopismus und als Behauptung der im Wesentlichen irrationalen Natur des Menschen dient. Richard Pevear und Larissa Volokhonsky, deren Dostojewski-Übersetzungen zum Standard geworden sind, liefern uns eine brillant getreue Ausgabe dieses Romanklassikers, die die ganze Tragik und gequälte Komik des Originals vermittelt.