Bewertung:

Yukio Mishimas „Sonne und Stahl“ ist ein einzigartiger, philosophischer Essay, der die Beziehung zwischen Körperlichkeit, Schönheit und persönlicher Identität untersucht und diese Konzepte mit seinen Ansichten über Männlichkeit und Disziplin verbindet. Viele Rezensenten loben zwar die Einsichten und den Schreibstil des Buches, weisen aber darauf hin, dass die Ausgabe unter verschiedenen redaktionellen Mängeln leidet.
Vorteile:Das Buch bietet tiefe philosophische Einblicke in Schönheit und Männlichkeit, geschrieben in einem einzigartigen Stil, den viele fesselnd finden. Es wird als wichtig für das Verständnis von Mishimas Weltanschauung angesehen und ist für diejenigen zu empfehlen, die sich für Bodybuilding und Kampfsport interessieren. Mehrere Leser schätzen den persönlichen Charakter des Buches und sein Potenzial, zum Nachdenken und zur Selbsterkenntnis anzuregen.
Nachteile:Viele Leser kritisieren die Ausgabe wegen zahlreicher Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler sowie wegen der schlechten Qualität der Publikationsgestaltung. Die Übersetzung aus dem Japanischen wirkt bisweilen etwas unnatürlich. Außerdem finden einige die Perspektive des Buches auf die Schönheit zu eng oder zu extrem, was nicht allen Lesern gefallen mag.
(basierend auf 47 Leserbewertungen)
Sun and Steel
In diesem faszinierenden Dokument schuf einer der bekanntesten - und umstrittensten - Schriftsteller Japans etwas, das man als eine neue literarische Form bezeichnen könnte. Sie ist neu, weil sie Elemente vieler bestehender Schreibweisen kombiniert, aber letztlich in keine von ihnen passt.
Auf der einen Ebene kann es als Bericht darüber gelesen werden, wie ein mickriger, bücherscheuer Junge die Bedeutung seines eigenen körperlichen Wesens entdeckt; die "Sonne und der Stahl" des Titels sind selbst Symbole für den Kult der freien Luft bzw. für die Gewichte, die beim Bodybuilding verwendet werden. Auf einer anderen Ebene erörtert ein bedeutender Romancier die Beziehung zwischen Handlung und Kunst und insbesondere seine eigene, hoch entwickelte Kunst. Auf einer persönlicheren Ebene ist es ein Bericht über die Suche eines Einzelnen nach Identität und Selbstintegration. Oder man könnte das Werk als Beispiel dafür sehen, wie aus einer sehr individuellen Beschäftigung eine tiefgreifende Lebensphilosophie entstehen kann.
All diese Elemente werden von Mishimas komplexem und doch geschliffenem und geschmeidigem Stil miteinander verwoben. Das Bekenntnis und die Selbstanalyse, die Philosophie und die Poesie verbinden sich am Ende zu etwas, das in sich selbst vollkommen und autark ist. Es handelt sich um ein Stück Literatur, das ebenso sorgfältig gestaltet ist wie Mishimas Romane und gleichzeitig einen unverzichtbaren Schlüssel zu deren Verständnis als Kunst liefert.
Der Weg Mishimas zur Erlösung ist ein sehr persönlicher. Und doch erkennt man hier die unverwechselbaren Töne eines Ichs, das das Partikulare überwindet und zu einer poetischen Vision des Universellen gelangt. Das Buch ist daher ein bewegendes Dokument und von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung eines der interessantesten Romanciers der Neuzeit.