Bewertung:

In den Rezensionen zu „Das Tagebuch des Verführers“ werden die komplexe Erzählung und die Darstellung existenzieller Themen gelobt, insbesondere die Verführung und das ästhetische Leben. Die Leser finden es eine fesselnde Lektüre mit schöner Prosa, obwohl einige Bedenken äußern, dass das Werk aus dem Kontext von Kierkegaards größerem Werk „Entweder/Oder“ gerissen wurde.
Vorteile:Die Erzählung ist lebendig und fesselnd und bietet tiefe philosophische Einblicke in die Verführung und das ästhetische Leben. Viele Leser halten sie für ein Meisterwerk und loben die emotionale Tiefe, die Metaphern und den zum Nachdenken anregenden Charakter. Die Hong-Übersetzung wird auch für ihre poetische Qualität gelobt.
Nachteile:Einige Leser bemängeln, dass das Buch nicht isoliert gelesen werden sollte, sondern im Kontext von „Entweder/Oder“ zu verstehen ist. Es wird befürchtet, dass die Darstellung des Verführers die Ansichten Kierkegaards falsch wiedergibt. Außerdem gab es Beschwerden darüber, dass die physischen Exemplare des Buches falsch gedruckt wurden.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
The Seducer's Diary
"In der großen Literatur der Liebe ist das Tagebuch des Verführers ein kompliziertes Kuriosum - ein fieberhaft intellektueller Versuch, ein erotisches Scheitern als pädagogischen Erfolg zu rekonstruieren, eine als Prahlerei maskierte Wunde", bemerkt John Updike in seinem Vorwort zu Soren Kierkegaards Erzählung.
Dieses Werk, ein Kapitel aus Kierkegaards erstem großen Werk Entweder/Oder, entstand aus seiner Beziehung zu seiner Verlobten Regine Olsen. Kierkegaard verliebte sich in die zehn Jahre jüngere Frau, machte ihr einen Heiratsantrag, löste aber ein Jahr später die Verlobung.
Dieses Ereignis war für Kierkegaard einschneidend. Olsen wurde für ihn zur Muse, und es entstand eine Flut von Bänden. Sein Versuch, das, was er als Fehler in seiner Beziehung zu Olsen empfand, schriftlich zu korrigieren, lehrte ihn das Geheimnis der "indirekten Kommunikation".
Das Tagebuch des Verführers wird so zu Kierkegaards Versuch, sich als Schurke darzustellen und ihr so die Trennung zu erleichtern. Fragen der Ehe, des Ethischen und des Ästhetischen, des Grauens und zunehmend auch der Strenge des Christentums werden von Kierkegaard in diesem intensiven Werk erörtert.