Bewertung:

Nella Larsens „Passing“ erforscht Themen wie Ethnie, Identität und Zugehörigkeit anhand des Lebens zweier afroamerikanischer Frauen, Clare und Irene, während der Harlem Renaissance. Die Novelle thematisiert die Komplexität des „Passings“ als Weiße und die damit einhergehenden emotionalen Turbulenzen und zeigt Larsens künstlerischen Schreibstil und ihre tiefen psychologischen Einsichten.
Vorteile:Der Schreibstil ist reichhaltig und anregend und fängt die Komplexität von Ethnie und Identität mit Tiefe ein. Viele Leser fanden die Erforschung von Themen wie Loyalität, Zugehörigkeit und soziale Kommentare anregend und auch heute noch relevant. Die Charaktere sind faszinierend, und die psychologische Spannung sorgt für eine zusätzliche Ebene der Spannung. Der historische Kontext und der Schauplatz der Harlem Renaissance bereichern die Erzählung.
Nachteile:Einige Leser empfanden die Prosa als dicht und aufgrund der formalen Sprache und Struktur gelegentlich als schwer verständlich. Einige Kritiker meinten, das Buch sei abrupt oder kurz und lasse in Bezug auf die Entwicklung der Charaktere und die Auflösung der Handlung mehr zu wünschen übrig. Andere waren der Meinung, dass es an einer fesselnden Geschichte oder einer ausreichenden Sympathie für die Charaktere mangelte, was ihren Gesamterfolg schmälerte.
(basierend auf 469 Leserbewertungen)
Passing
Passing, das allgemein als Nella Larsens bestes Werk gilt, wurde erstmals 1929 veröffentlicht, hat aber aufgrund seiner eingehenden Untersuchung rassischer und sexueller Zweideutigkeiten erneut viel Aufmerksamkeit erhalten. Es hat an vielen amerikanischen Universitäten kanonischen Status erlangt.
Clare Kendry lebt am Rande der Gesellschaft. Sie ist hellhäutig, elegant und ehrgeizig. Sie ist mit einem rassistischen weißen Mann verheiratet, der nichts von ihrer afroamerikanischen Herkunft weiß, und hat alle Verbindungen zu ihrer Vergangenheit abgebrochen, nachdem sie beschlossen hatte, als weiße Frau durchzugehen“.
Clares Freundin aus Kindertagen, die ebenso hellhäutige Irene Redfield, hat sich dafür entschieden, in der afroamerikanischen Gemeinschaft zu bleiben, und fühlt sich gleichzeitig angezogen und abgestoßen von Clares riskanter Entscheidung, sich aus persönlichem und gesellschaftlichem Interesse für die Rassenmaskerade zu entscheiden. Nach dem Besuch gemeinsamer afroamerikanischer Veranstaltungen in Harlem verwandelt sich Clares Interesse an Irene in eine homoerotische Sehnsucht nach Irenes schwarzer Identität, die sie aufgegeben hat und nie wieder annehmen kann, und sie ist gezwungen, sich mit ihrer Entscheidung, als Weiße durchzugehen, auf ebenso tragische wie aufschlussreiche Weise auseinanderzusetzen.