Bewertung:

Das Haus der Toten ist ein quasi-autobiografisches Werk von Fjodor Dostojewski, das seine Erfahrungen in einem sibirischen Arbeitslager beschreibt. Die Erzählung besteht in erster Linie aus Beobachtungen und Charakterskizzen und nicht aus einer linearen Handlung. Sie veranschaulicht die harte Realität des Gefängnislebens durch die Augen der fiktiven Figur Alexander Gorjantschikow. Obwohl das Buch tiefe Einblicke in die menschliche Natur und die mit der Haft verbundenen Bedingungen bietet, wird es oft als nicht so tiefgründig und erzählerisch strukturiert empfunden wie Dostojewskis berühmtere Romane.
Vorteile:Das Buch bietet wertvolle soziologische Einblicke in das russische Gefängnisleben des 19. Jahrhunderts, hebt Dostojewskis einzigartige Beobachtungen über die Menschheit unter Zwang hervor und enthält reichhaltige Charakterskizzen. Die Leser schätzen den geradlinigen Stil, die Anschaulichkeit der Themen und die Qualität der Übersetzung und der begleitenden Anmerkungen in Ausgaben wie Penguin Classics. Viele Rezensenten weisen darauf hin, dass das Buch für das Verständnis von Dostojewskis Gesamtwerk unerlässlich ist.
Nachteile:Viele Leser finden, dass es dem Buch an narrativer Struktur und Handlung mangelt, und beschreiben es oft eher als eine Reihe von Anekdoten denn als eine zusammenhängende Geschichte. In einigen Rezensionen wird erwähnt, dass es etwas trocken und unpersönlich sei und die psychologische Tiefe vermissen lasse, die man typischerweise mit Dostojewskis anderen Werken verbindet. Darüber hinaus können die Länge des Buches und die umfangreichen Charakterlisten es für manche Leser schwierig machen, dem Buch zu folgen.
(basierend auf 33 Leserbewertungen)
The House of the Dead
Hier war das Haus der lebenden Toten, ein Leben wie kein anderes auf Erden“.
Im Januar 1850 wurde Dostojewski wegen seiner Beteiligung an einer politischen Verschwörung in ein abgelegenes sibirisches Gefangenenlager gebracht. Die vier Jahre, die er dort verbrachte und die in Das Haus der Toten auf erschreckende Weise wiedergegeben werden, waren die qualvollsten seines Lebens. In dieser fiktiven Erzählung schildert er mit der kühlen, distanzierten Stimme seines Erzählers, Alexander Petrowitsch Gorjantschikow, seine seelisch zermürbende Gefangenschaft: den täglichen Überlebenskampf, die Holzpritschen, die Kohlsuppe, in der Kakerlaken schwimmen, seine seltsame „Familie“ aus angeberischen, hässlichen und grausamen Häftlingen. Das Haus der Toten ist jedoch weit mehr als ein Werk des dokumentarischen Realismus: Es ist auch ein kraftvoller Erlösungsroman, der den geistigen und moralischen Tod eines Mannes und das Wunder seiner allmählichen Wiedererweckung beschreibt.
Diese Ausgabe enthält Anmerkungen und eine Einleitung, in der die Umstände von Dostojewskis Inhaftierung, die Ursprünge des Romans in seinen Gefängnisschriften und die Figur des Aleksandr Petrowitsch erörtert werden.