Bewertung:

Dostojewskis „Erinnerungen aus dem Totenhaus“ ist ein halbautobiografischer Bericht über seine Erfahrungen in einem sibirischen Gefängnis, eine Mischung aus Memoiren und Roman. Er erforscht die harte Realität des Gefängnislebens und bietet gleichzeitig Einblicke in die menschliche Natur und die charakterliche Dynamik der Insassen. Die Erzählung ist reich an Details und reflektiert die Komplexität menschlicher Beziehungen und moralischer Überlegungen unter extremen Bedingungen.
Vorteile:Das Buch bietet tiefe Einblicke in die menschliche Verfassung und zeigt Dostojewskis brillanten Schreibstil. Viele Leser schätzen die Authentizität von Dostojewskis Erfahrungen und die detaillierten Beschreibungen des Lebens in einem zaristischen Gefängnis. Die Themen sprechen diejenigen an, die sich für die psychologischen und sozialen Aspekte der Gefangenschaft interessieren, und machen das Buch zu einer wertvollen Lektüre für Dostojewski-Fans. In mehreren Rezensionen wird hervorgehoben, dass der Roman starke emotionale Reaktionen und nachdenkliches Nachdenken hervorrufen kann.
Nachteile:Der Roman kann den Leser mit seiner Fülle an beschreibenden Details und dem Fehlen einer konventionellen Handlung überwältigen, was zu einem langsamen Tempo führt, das manche als langweilig empfinden könnten. Er weicht von typischen Dostojewski-Erzählungen ab, was Fans seiner traditionelleren Werke überraschen könnte. In einigen Rezensionen wird die Enttäuschung über die Entwicklung der Charaktere und die Tiefe der Dialoge zum Ausdruck gebracht, was darauf hindeutet, dass das Buch für Gelegenheitsleser, die Unterhaltung oder eine schnellere Geschichte suchen, nicht geeignet ist.
(basierend auf 27 Leserbewertungen)
Memoirs from the House of the Dead
2014 Nachdruck der Originalausgabe von 1956. Genaues Faksimile der Originalausgabe, nicht mit optischer Erkennungssoftware reproduziert.
Übersetzt von Jessie Coulson. "Das Haus der Toten" ist ein halbautobiografischer Roman, der erstmals 1861 veröffentlicht wurde und das Leben von Sträflingen in einem sibirischen Gefangenenlager schildert. Der Roman wurde auch unter den Titeln "Memoirs from the House of The Dead" und "Notes from the Dead House" veröffentlicht.
Das Buch ist eine lose Sammlung von Fakten, Ereignissen und philosophischen Erörterungen, die eher nach "Themen" als nach einer durchgehenden Geschichte geordnet sind. Dostojewski selbst verbrachte vier Jahre im Exil in einem solchen Lager, nachdem er wegen seiner Beteiligung am Petraschewski-Kreis verurteilt worden war.
Diese Erfahrung ermöglichte es ihm, die Bedingungen des Gefängnislebens und die Charaktere der Häftlinge mit großer Authentizität zu beschreiben. In diesem fast dokumentarischen Bericht über seine eigenen Erfahrungen in der serbischen Strafkolonie schildert Dostojewski schonungslos die körperlichen und seelischen Leiden der Häftlinge, das Elend und die Erniedrigung.
Die komplizierte Prozedur, bei der sich die Männer für das Bad ausziehen, ohne ihre zehn Pfund schweren Fußfesseln abzunehmen, ist eine außergewöhnliche Meisterleistung, die Turgenjew mit Passagen aus Dantes Inferno vergleicht. Schrecken und Resignation - die Wut eines Psychopathen, die kurze Ruhe des Weihnachtstages - werden von Dostojewski, der einige Jahre nach seiner Entlassung schrieb, mit einer für ihn untypischen Distanziertheit beschrieben.