Bewertung:

Das Buch erforscht das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Spiel, die Bedeutung von Ritualen und die Folgen einer Gesellschaft, die zunehmend von Informationen und Produktivität besessen ist. Es regt zu tiefgreifenden Überlegungen über zeitgenössische Fragen im Zusammenhang mit Identität und Authentizität an und greift dabei auf philosophische Ideen zurück. Während viele Leser das Buch als aufschlussreich und intellektuell anregend empfinden, weisen andere darauf hin, dass die Kürze und Komplexität des Textes frustrierend und herausfordernd sein kann, insbesondere ohne Vorkenntnisse über die genannten Philosophen.
Vorteile:Das Buch wird gelobt, weil es fesselnd, aufschlussreich und zum Nachdenken anregend ist. Es spricht relevante zeitgenössische Themen über das Gleichgewicht zwischen Spiel und Arbeit und die Bedeutung von Ritualen an. Die Leser fanden es eine wertvolle Lektüre, die zum Nachdenken anregt, und viele schätzten den klaren und strengen Stil von Han. Es wird als ein wichtiges Werk angesehen, das wahre und lebendige Gedanken über das moderne Leben bietet.
Nachteile:Einige Leser fanden das Buch aufgrund seiner Kürze und der Tatsache, dass es ein hohes Maß an philosophischem Verständnis beim Leser voraussetzt, frustrierend. Es behandelt schnell komplexe historische Themen, ohne klare Lösungen zu bieten. Außerdem wurde die Klarheit der englischen Übersetzung bemängelt, die einige als verwirrend empfanden.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Disappearance of Rituals: A Topology of the Present
Der ungebremste Neoliberalismus und die unaufhaltsame Kraft der Produktion haben eine Krise der Gemeinschaft im 21. Jahrhundert hervorgebracht: Ein narzisstischer Kult der Authentizität und die massenhafte Hinwendung nach innen gehören zu den Pathologien, die er hervorgebracht hat. Wir sind Individuen, die sich in einer atomisierten Gesellschaft bewegen, in der der Verlust der symbolischen Strukturen, die dem rituellen Verhalten innewohnen, zu einer übermäßigen Abhängigkeit vom Kontingenten geführt hat, um die Identität zu steuern.
Han vermeidet eine zuckersüße Nostalgie für die Rituale der Vergangenheit und liefert eine Genealogie ihres Verschwindens als Mittel zur Diagnose der Pathologien der Gegenwart. Er stellt eine Gemeinschaft ohne Kommunikation - in der die Intensität des Miteinanders im stillen Erkennen Struktur und Sinn stiftet - der heutigen Kommunikation ohne Gemeinschaft gegenüber, die kollektive Gefühle abschafft und den Einzelnen der Ausbeutung und Manipulation durch neoliberale Psychopolitik aussetzt. Die Gemeinschaft, die heute überall beschworen wird, ist eine verkümmerte und verdinglichte Gemeinschaft, der die symbolische Kraft fehlt, die Menschen miteinander zu verbinden. Für Han ist es nur die gegenseitige Praxis der Anerkennung, die durch das rituelle Teilen des Symbolischen zwischen den Mitgliedern einer Gemeinschaft getragen wird, die den Halt der Objektivität schafft, der uns erlaubt, der Zeit einen Sinn zu geben.
Dieses neue Buch eines der kreativsten Kulturtheoretiker der Gegenwart wird für eine breite Leserschaft von Interesse sein.