Bewertung:

Das Buch liefert eine überzeugende Analyse der Probleme der Gesellschaft mit der Wertschätzung von Vielfalt und konzentriert sich dabei auf die Auswirkungen von Technologie und Hyperkommunikation auf die Isolation. Während viele es aufschlussreich und zum Nachdenken anregend finden, kritisieren einige seinen Stil als unnötig komplex oder prätentiös.
Vorteile:Ausgezeichnete Analyse gesellschaftlicher Themen, nachdenkliche Einsichten über die Auswirkungen der Technologie auf Kommunikation und Isolation, leicht zu lesen, verbindet philosophische und literarische Traditionen.
Nachteile:Enthält pedantische und sich wiederholende Sprache, einige finden es prätentiös, könnte von mehr nicht-westlichen Perspektiven profitieren, von einigen als überbewertet empfunden.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Expulsion of the Other: Society, Perception and Communication Today
Die Tage des Anderen sind im Zeitalter der exzessiven Kommunikation, der Information und des Konsums vorbei. Was früher der Andere war, sei es als Freund, als Eros oder als Hölle, ist heute in unserem narzisstischen Wunsch, alles und jeden zu assimilieren, bis es keine Grenzen mehr gibt, nicht mehr vom Selbst zu unterscheiden.
Das Ergebnis ist ein „Terror des Gleichen“, ein Leben, in dem wir nicht mehr nach Wissen, Einsicht und Erfahrung streben, sondern auf die Echokammern und illusorischen Begegnungen reduziert werden, die die sozialen Medien bieten. In extremen Fällen wird dieses Gefühl der Orientierungslosigkeit und Sinnlosigkeit durch Selbstverletzung oder sogar durch terroristische Handlungen kompensiert, die anderen Schaden zufügen.
Byung-Chul Han vertritt die Auffassung, dass unsere Zeit nicht durch äußere Unterdrückung, sondern durch eine innere Depression gekennzeichnet ist, wobei der destruktive Druck nicht vom Anderen, sondern vom eigenen Selbst ausgeht. Nur wenn wir zu einer Gesellschaft von Zuhörern und Liebenden zurückkehren, wenn wir den Anderen anerkennen und begehren, können wir versuchen, die Isolation und das Leiden zu überwinden, die durch diesen erdrückenden Prozess der totalen Assimilation verursacht werden.