Bewertung:

Das Buch bietet eine Reihe von zum Nachdenken anregenden Essays, die die komplexe Natur der digitalen Macht und ihre Auswirkungen auf die Menschheit untersuchen und faszinierende Einblicke in die soziokulturellen Auswirkungen der Hypermoderne liefern. Während einige Leser den Inhalt fesselnd und für akademische Zwecke geeignet finden, haben andere mit der theoretischen Dichte und sprachlichen Komplexität zu kämpfen.
Vorteile:⬤ Denkanstöße und faszinierende Perspektiven zu digitaler Macht und Kontrolle.
⬤ Geeignet für akademische Lehrveranstaltungen, insbesondere im Bereich Medien und Rhetorik.
⬤ Bietet wertvolle Einblicke in die soziokulturellen Dimensionen des modernen digitalen Lebens.
⬤ Viele Leser finden es solide und lesenswert.
⬤ Der Text kann sehr schwierig und theoretisch sein, was ihn für manche Leser zu einer Herausforderung macht.
⬤ Er enthält komplexe Sprache und Begriffe, die möglicherweise zusätzliche Recherchen erfordern.
⬤ Einige Leser sind enttäuscht, dass das Buch nur im Online-Format verfügbar ist.
⬤ Einigen Kritiken zufolge fehlt es an einem reibungslosen Erzählfluss.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
In the Swarm: Digital Prospects
Ein prominenter deutscher Denker argumentiert, dass - im Gegensatz zu den Jubelmeldungen über die "Twitter-Revolution" - die digitale Kommunikation den politischen Diskurs und das politische Handeln zerstört.
Der Shitstorm ist ein authentisches Phänomen der digitalen Kommunikation.
--von Im Schwarm.
Digitale Kommunikation und soziale Medien haben unser Leben übernommen. In dieser konträren Reflexion über das digitalisierte Leben hält Byung-Chul Han den Befürwortern von Twitter-Revolutionen und Facebook-Aktivismus entgegen, dass die digitale Kommunikation tatsächlich für den Zerfall der Gemeinschaft und des öffentlichen Raums verantwortlich ist und langsam jede Möglichkeit für echtes politisches Handeln und einen sinnvollen politischen Diskurs aushöhlt. In der vordigitalen, analogen Ära war die unmittelbare Aufregung vorbei, wenn ein wütender Leserbrief verfasst, abgeschickt und empfangen wurde. Heute ermöglicht die digitale Kommunikation eine unmittelbare, impulsive Reaktion, die dazu dient, Empörung an Ort und Stelle auszudrücken und zu schüren. "Der Shitstorm", schreibt Han, "stellt ein authentisches Phänomen der digitalen Kommunikation dar".
Die Öffentlichkeit, die Absender und Empfänger dieser Kommunikationen sind inzwischen zu einem digitalen Schwarm geworden - nicht zu einer Masse, einer Menge oder dem antiquierten Begriff der "Multitude" von Negri und Hardt, sondern zu einer Gruppe isolierter Individuen, die nicht in der Lage sind, ein "Wir" zu bilden, die nicht in der Lage sind, herrschende Machtverhältnisse in Frage zu stellen, die nicht in der Lage sind, eine Zukunft zu formulieren, weil sie von der Gegenwart besessen sind. Der digitale Schwarm ist ein fragmentiertes Gebilde, das sich nur auf einzelne Personen konzentrieren kann, um sie zum Objekt eines Skandals zu machen.
Han, einer der meistgelesenen Philosophen Europas, beschreibt eine Gesellschaft, in der die Information das Denken überrollt hat, in der Facebook, die Börse und die Geheimdienste mit denselben Algorithmen arbeiten. Die Demokratie ist bedroht, weil die digitale Kommunikation Freiheit und Kontrolle ununterscheidbar gemacht hat. Big Brother ist von Big Data abgelöst worden.