Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende Kritik an der Schmerzvermeidung in der modernen Gesellschaft und deren Auswirkungen auf das menschliche Leben und Glück, insbesondere im Zusammenhang mit der Pandemie. Es enthält eine komplexe Analyse unserer derzeitigen metaphysischen Situation und verknüpft verschiedene philosophische Ideen miteinander.
Vorteile:Das Buch regt den Leser zum Nachdenken an, ist brillant formuliert und bietet wertvolle Einblicke in die zeitgenössische Kultur, die Medien und die Politik. Es ist kompakt, lässt sich schnell lesen und stellt die vorherrschenden gesellschaftlichen Normen in Bezug auf Schmerz und Glück wirksam in Frage.
Nachteile:Einige Leser äußern sich verwirrt über den Stil und die Klarheit des Autors und wünschen sich eine kohärentere Argumentation und eine hoffnungsvolle Perspektive. Es wird auch kritisiert, dass der Schwerpunkt stark auf den negativen Aspekten des heutigen Lebens liegt, was für diejenigen, die sich mit dem Christentum beschäftigen, entmutigend sein könnte.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Palliative Society: Pain Today
Unsere heutige Gesellschaft ist von einer universellen Algophobie geprägt: einer allgemeinen Angst vor Schmerzen. Wir bemühen uns, alle schmerzhaften Zustände zu vermeiden - selbst der Schmerz der Liebe wird als verdächtig behandelt. Diese Algophobie setzt sich in der Gesellschaft fort: Konflikten und Kontroversen, die zu schmerzhaften Diskussionen führen könnten, wird immer weniger Raum gegeben. Sie erfasst auch die Politik: Die Politik wird zu einer beschönigenden Politik, die nicht in der Lage ist, radikale Reformen durchzuführen, die schmerzhaft sein könnten, so dass wir nur noch mehr vom Gleichen bekommen.
Angesichts der Coronavirus-Pandemie verwandelt sich die palliative Gesellschaft in eine Gesellschaft des Überlebens. Das Virus dringt in die palliative Zone des Wohlbefindens ein und verwandelt sie in eine Quarantänezone, in der das Leben zunehmend auf das Überleben ausgerichtet ist. Und je mehr das Leben zum Überleben wird, desto größer wird die Angst vor dem Tod: Die Pandemie macht den Tod, den wir sorgfältig verdrängt und beiseite geschoben hatten, wieder sichtbar. Überall ist die Verlängerung des Lebens um jeden Preis der höchste Wert, und wir sind bereit, alles, was das Leben lebenswert macht, dem Überleben zu opfern.
Diese scharfsinnige Analyse unserer heutigen Gesellschaften von einem der originellsten Kulturkritiker unserer Zeit wird eine breite Leserschaft ansprechen.