Bewertung:

Das Buch untersucht die gesellschaftliche Vernachlässigung des „Anderen“ im Kontext von Technologie, Kommunikation und Neoliberalismus. Es stellt eine nachdenklich stimmende Analyse darüber dar, wie die heutige Gesellschaft zur Isolation und zu einem Mangel an Wertschätzung für Vielfalt neigt. Während viele Rezensenten den Inhalt aufschlussreich und relevant fanden, kritisierten einige den Schreibstil als zu komplex oder prätentiös.
Vorteile:Hervorragende Analyse gesellschaftlicher Probleme, aufschlussreiche Diskussion über Hyperkommunikation und Isolation, tiefgreifende Verbindung von philosophischen und literarischen Traditionen, leicht zu lesen, bietet relevante Lösungen.
Nachteile:Einige fanden den Schreibstil pedantisch und repetitiv, kritisierten die Prätentiösität der Argumentation, wünschten sich eine stärkere Einbeziehung nicht-westlicher Perspektiven und hielten den Autor für überbewertet.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Expulsion of the Other: Society, Perception and Communication Today
Die Tage des Anderen sind im Zeitalter der globalen Überkommunikation, der Überinformation und des Überkonsums vorbei. Was früher der Andere war, sei es als Freund, als Eros oder als Hölle, ist heute in dem narzisstischen Wunsch unserer Gesellschaft, alles und jeden zu assimilieren, bis es keine Grenzen mehr gibt, nicht mehr vom Selbst zu unterscheiden.
Daraus resultiert ein Gefühl der Orientierungslosigkeit und Sinnlosigkeit, das kompensiert werden muss, sei es durch Selbstverletzung oder im Extremfall durch die Schädigung anderer durch terroristische Akte. In seinem neuen Werk knüpft der renommierte Kulturtheoretiker Byung-Chul Han an seine frühere Kritik am Neoliberalismus an und vertritt die Auffassung, dass unsere Zeit in Abwesenheit des Anderen nicht durch äußere Unterdrückung, sondern durch eine Depression durch das eigene Selbst gekennzeichnet ist.
In seinem charakteristischen, prägnanten Stil zeichnet er diese Gewalt des Identischen anhand von Phänomenen wie Angst, Globalisierung und Terrorismus nach. Er argumentiert auch, dass wir durch die Rückkehr zu einer Gesellschaft der Zuhörer, durch die Anerkennung des Anderen, versuchen können, die Isolation und das Leiden zu überwinden, die durch diesen erdrückenden Prozess der totalen Assimilation verursacht werden.