Bewertung:

Der Spieler von Fjodor Dostojewski gilt als eine reichhaltige, aufschlussreiche Novelle, die Themen wie Sucht und komplexe menschliche Beziehungen aus der Sicht eines Spielsüchtigen beleuchtet. Die Novelle wird zwar für ihre psychologische Tiefe und die Darstellung der Charaktere gelobt, doch wurden in den Rezensionen auch Bedenken hinsichtlich der Qualität der Übersetzung und der veralteten rassistischen Stereotypen geäußert.
Vorteile:⬤ Fesselnder psychologischer Einblick in Spielsucht und menschliche Beziehungen.
⬤ Bemerkenswerte Charakterstudien, die Dostojewskis literarisches Talent unter Beweis stellen.
⬤ Die kurze Länge macht es auch Lesern zugänglich, die Dostojewski noch nicht kennen.
⬤ Bietet Humor und Intensität in der Erzählung.
⬤ Sehr empfehlenswert als klassisches Werk.
⬤ Mehrere Rezensionen erwähnen die schlechte Qualität der Übersetzung, die das Leseerlebnis beeinträchtigt.
⬤ Die Darstellung der Figuren kann Stereotypen und Rassismus des 19. Jahrhunderts widerspiegeln.
⬤ Einige Leser fanden den Schreibstil gestelzt oder nicht so fesselnd wie Dostojewskis längere Werke.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
The Gambler
Als ich nach zwei Wochen Abwesenheit zurückkehrte, stellte ich fest, dass meine Gönner vor drei Tagen in Roulettenberg eingetroffen waren. Sie bereiteten mir einen ganz anderen Empfang, als ich erwartet hatte.
Der General warf mir einen kalten Blick zu, begrüßte mich auf ziemlich hochmütige Weise und entließ mich, um seiner Schwester die Ehre zu erweisen. Es war klar, dass man irgendwoher Geld bekommen hatte. Ich glaubte sogar, in dem Blick des Generals eine gewisse Schamhaftigkeit zu erkennen.
Auch Maria Philipowna wirkte verzweifelt und unterhielt sich mit mir mit einer gewissen Distanziertheit. Dennoch nahm sie das Geld, das ich ihr reichte, zählte es und hörte sich an, was ich zu erzählen hatte.
Zum Mittagessen wurden an diesem Tag ein Monsieur Mezentsov, eine französische Dame und ein Engländer erwartet; denn wenn Geld vorhanden war, wurde immer ein Bankett nach Moskauer Art gegeben. Als Polina Alexandrowna mich sah, erkundigte sie sich, warum ich so lange weg gewesen sei. Ohne eine Antwort abzuwarten, reiste sie ab.
Offensichtlich war dies kein Zufall, und ich hatte das Gefühl, dass ich etwas Licht in die Sache bringen musste. Es war höchste Zeit, dass ich dies tat.