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Ivanov
Anton Tschechow war ein Meister, dessen kühnes Werk das Theater revolutionierte, und das galt für Iwanow, sein erstes abendfüllendes Stück, ebenso wie für Der Kirschgarten, sein letztes. Aufbauend auf dem Erfolg seiner gefeierten Adaption von Die Möwe kehrt Tom Stoppard zu Tschechow und den Themen der bitteren Gesellschaftssatire, der persönlichen Selbstbeobachtung und der elektrisierenden Atmosphäre Russlands an der Schwelle zum Wandel zurück.
In diesen beiden neuen Versionen bringt Stoppard seinen scharfen und flinken Stil in zwei Meisterwerke des modernen Theaters ein. Iwanow ist das Porträt eines Mannes, der von Selbstzweifeln und Verzweiflung geplagt wird.
Er gilt als eine der schwer fassbarsten Figuren Tschechows und sucht mehr im Leben als die Selbstverliebtheit und den Ennui, die er bei seinen Zeitgenossen sieht. Gequält von der Enttäuschung über die Liebe zu seiner sterbenden jüdischen Frau, macht Iwanow nach deren Tod der jungen Tochter seines Nachbarn einen Heiratsantrag, doch als sich die Hochzeitsgesellschaft versammelt, hat ein letzter Ausbruch seiner gewohnten Unentschlossenheit fatale Folgen.