Bewertung:

Thomas Manns Buch über den verschollenen Film „London After Midnight“ ist Liebhabern und Wissenschaftlern gleichermaßen zu empfehlen, da es eine gründliche Untersuchung widersprüchlicher Quellen und eine Rekonstruktion der Handlung des Films bietet. Es präsentiert neue Beweise und eine detaillierte Analyse des vorhandenen Materials zur Produktion des Films.
Vorteile:Das Buch ist leicht zugänglich und gründlich, bietet wertvolle Einblicke in verschiedene Quellen, enthält bisher unentdecktes Material und ist für Fans von Chaney und Browning unverzichtbar; es genießt in der Filmgeschichtsforschung hohes Ansehen.
Nachteile:In den Rezensionen wurden keine nennenswerten Nachteile genannt, obwohl eine Erwähnung von Konflikten in den vorhandenen schriftlichen Quellen darauf hindeutet, dass eine komplexe Erzählung für Gelegenheitsleser eine Herausforderung darstellen könnte.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
London After Midnight: A New Reconstruction Based on Contemporary Sources (hardback)
Tod Brownings Stummfilm-Horrorfilm London After Midnight (1927) mit Lon Chaney, Marceline Day, Conrad Nagel, Henry B. Walthall und Polly Moran in den Hauptrollen hat Stummfilmfans seit Jahrzehnten fasziniert. Heute gilt der Film als verschollen. Überlebende Produktionsfotos, ein Roman in der Photoplay Edition, Drehbücher und andere Erinnerungsstücke vermitteln zwar ein Gefühl für den eigentlichen Film, aber ihre unterschiedlichen Handlungslücken, Anomalien und Ungereimtheiten lassen den Zuschauer im Unklaren darüber, wie sich der Film tatsächlich entwickelt hat... bis jetzt.
Der Autor Thomas Mann bietet eine faszinierende Rekonstruktion, die auf seiner Transkription einer wiederentdeckten, 11.000 Wörter umfassenden Fiktion basiert, die erstmals in Boy's Cinema (1928) veröffentlicht wurde und die Konflikte zwischen den bisherigen Versionen auflösen könnte. Sein detaillierter Vergleich aller erhaltenen Quellen wirft ein neues Licht auf die Entdeckung eines zweiten Mordopfers, ein Handlungselement, das im endgültigen Film nicht vorkommt; Lon Chaneys zwei verschiedene Make-ups für die Rolle des Detektivs Edward C. Burke; Henry Walthall als Sir James Hamlin, der in der Szene, in der seine Figur unter Hypnose ein Verbrechen nachstellt, zwei Pistolen statt einer hält.
Die letzte bekannte Filmkopie wurde vermutlich bei einem Brand in einem MGM-Tresor im Jahr 1967 zerstört, aber Sie können jetzt einen Platz in der ersten Reihe in dem Spukhaus voller Vampire, Spinnweben, Fledermäuse und "Der Mann mit den tausend Gesichtern" einnehmen.
Über den Autor: Thomas Mann ist ein unabhängiger Wissenschaftler und lebt in Washington, DC. Er verbrachte mehr als drei Jahrzehnte als allgemeiner Referenzbibliothekar an der Library of Congress. Er ist der Autor von The Oxford Guide to Library Research (Oxford University Press, 2015) und von Horror & Mystery Photoplay Editions and Magazine Fictionizations (McFarland, 2004; Bd. II, BearManor Media, 2016).