Bewertung:

Emile Zolas „Nana“ ist ein fesselndes und zugleich moralisch komplexes Porträt einer Edelprostituierten im Paris des 19. Jahrhunderts, das den gesellschaftlichen Verfall jener Zeit widerspiegelt. Der Roman verknüpft Themen wie Korruption, Gier und die Auswirkungen des Ruhms und zeichnet ein lebendiges Bild der Pariser Gesellschaft, das auch heute noch provokant ist.
Vorteile:Das Buch ist fesselnd und unterhaltsam, mit starken Charakterbeschreibungen und einer faszinierenden Handlung, die den Leser in ihren Bann zieht. Vielen fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da es die Dekadenz der damaligen Zeit eindringlich schildert. Das Buch bietet auch Einblicke in die menschliche Natur und stellt Zolas beeindruckende Beschreibungsfähigkeiten und sein erzählerisches Können unter Beweis.
Nachteile:Einige Leser kritisieren die Figuren als unsympathisch, insbesondere Nana selbst, die als manipulativ und herzlos dargestellt wird. Die Übersetzungen können aufgrund der kulturellen Anspielungen störend sein, und die Schriftgröße wird in einigen Ausgaben als zu klein empfunden, was die Lesbarkeit beeinträchtigt.
(basierend auf 62 Leserbewertungen)
Ausgehend von seinen Theorien über Vererbung und Umwelt wollte Zola zeigen, wie Nana, "die goldene Fliege", aus der Unterwelt aufsteigt, um sich von der Gesellschaft zu ernähren - ein vorbestimmtes Produkt ihrer Herkunft.
Nanas latente Zerstörungskraft spiegelt sich in der des Imperiums wider, und sie spiegeln sich gegenseitig in ihrem Zerfall und ihrem endgültigen Zusammenbruch im Jahr 1890. Um das wissenschaftliche Skelett des Buches herum sind eine kraftvolle, sinnliche Atmosphäre und eine reiche Wortwahl aufgebaut, die den Roman über die realistische Ebene hinaus zu einem "Gedicht der männlichen Begierden" erheben.