Bewertung:

Am Vorabend ist eine Liebesgeschichte von Turgenjew, die vor dem Hintergrund des bevorstehenden Krimkriegs spielt. Im Mittelpunkt stehen die romantischen Verwicklungen einer jungen Russin namens Elena und ihre Beziehungen zu mehreren Männern, darunter ein bulgarischer Revolutionär. Der Roman erforscht Themen wie den Generationenkonflikt und den Idealismus der Jugend durch seine Figuren und deren Interaktionen. Trotz der fesselnden Erzählung empfinden einige Leser das Tempo als langsam und die Qualität bestimmter Ausgaben, insbesondere der digitalen, als mangelhaft.
Vorteile:Der Roman zeichnet sich durch starke Charakterisierung, Humor und Turgenjews schönen Prosastil aus. Er bietet eine einzigartige Perspektive mit einem bulgarischen Helden und reichhaltigen Themen der Liebe und des Generationenkonflikts, was ihn zu einer fesselnden Lektüre für diejenigen macht, die idealistische Romanzen schätzen.
Nachteile:Einige Leser empfinden das Tempo als langsam und die Geschichte als vorhersehbar. Es gibt Beschwerden über die Qualität bestimmter Ausgaben, wie z. B. die schlechte Digitalisierung und Formatierungsprobleme, die das Leseerlebnis beeinträchtigen können.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
On the Eve
An einem der heißesten Tage des Sommers 1853 lagen im Schatten einer hohen Linde am Ufer der Moskwa, nicht weit von Kuntsovo, zwei junge Männer im Gras. Der eine, etwa dreiundzwanzig Jahre alt, groß und dunkelhäutig, mit einer spitzen, etwas schiefen Nase, einer hohen Stirn und einem verhaltenen Lächeln auf dem breiten Mund, lag auf dem Rücken und blickte nachdenklich in die Ferne, die kleinen grauen Augen halb geschlossen.
Der andere lag auf der Brust und stützte seinen lockigen, hellen Kopf auf seine beiden Hände; auch er blickte in die Ferne. Er war drei Jahre älter als sein Begleiter, wirkte aber viel jünger. Sein Schnurrbart war gerade erst gewachsen, und sein Kinn war mit einem leichten lockigen Flaum bedeckt.
Die kleinen Züge seines frischen, runden Gesichts, die sanften braunen Augen, die lieblichen Schmolllippen und die kleinen weißen Hände hatten etwas kindlich Hübsches, etwas anziehend Zartes an sich. Alles an ihm erinnerte an die fröhliche Unbeschwertheit vollkommener Gesundheit und Jugend - die Sorglosigkeit, den Eigendünkel, die Selbstgefälligkeit und den Charme der Jugend.
Er benutzte seine Augen, lächelte und legte den Kopf schief, wie es Jungen tun, die wissen, dass man sie bewundernd anschaut. Er trug einen weiten weißen Mantel, der wie eine Bluse aussah, ein blaues Tuch um seinen schlanken Hals, und ein abgenutzter Strohhut war neben ihm ins Gras geworfen worden.