Bewertung:

Die Kritiken zu „Ödipus in Kolonos“ loben die tiefgründige Auseinandersetzung mit der menschlichen Erfahrung, der Sterblichkeit und den mystischen Elementen des Stücks. Die Übersetzung von Eamon Grennan und Rachel Kitzenger wird für ihre Schönheit und Zugänglichkeit gelobt. Die Rezensenten reflektieren über die Themen Mut im Angesicht des Todes und die einzigartige Beziehung zwischen dem Menschen und dem Göttlichen, die im heiteren Schluss des Stücks nachklingen. Es gibt jedoch keine expliziten Nachteile, obwohl die Kritiken auf die Komplexität und die Interpretationen hinweisen, die für einige Leser eine Herausforderung darstellen könnten.
Vorteile:⬤ Tiefgründige Erforschung der menschlichen Erfahrung und Sterblichkeit.
⬤ Schöne und verständliche Übersetzung, die das Wesen des Stücks einfängt.
⬤ Die Themen schwingen stark mit, besonders in Bezug auf Mut und göttliche Interaktion.
⬤ Der Text ruft eine starke emotionale Reaktion hervor und ermutigt zur Auseinandersetzung mit dem Stoff.
Einige Leser könnten die Komplexität der Themen und der Sprache des Stücks als Herausforderung empfinden, obwohl dies in den Rezensionen nicht ausdrücklich kritisiert wird.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Sophocles' Oedipus at Colonus
Sophokles' Ödipus in Kolonos ist der neueste Titel in der renommierten Reihe Griechische Tragödie in neuen Übersetzungen und erzählt die Geschichte des letzten Tages im Leben des Ödipus.
Es wurde Ende des fünften Jahrhunderts v. Chr.
in Athen geschrieben, in den letzten Jahren des „Goldenen Zeitalters“ der athenischen Kultur und im letzten Jahr von Sophokles' eigenem Leben. Im Mittelpunkt des Stücks steht die geheimnisvolle Verwandlung des Ödipus von einem alten und blinden Bettler, der völlig von seinen Töchtern abhängig ist, zu dem Mann, der sich von seinem Sitz erhebt und ohne Hilfe alle zu dem Ort führt, an dem er sterben soll. Im Hintergrund dieser Verwandlung steht der Hain der Furien, der heilige Ort der unerbittlichen Göttinnen, die die Vergewaltiger der Blutsbande verfolgen.
Obwohl Ödipus, der seinen Vater getötet und seine Mutter geheiratet hat, ein offensichtliches Ziel der Rache der Furien ist, betritt er zu Beginn des Stücks ihren Hain, in der Gewissheit, dass dies die Ruhestätte ist, die Apollo für ihn vorhergesagt hat. Die Umkehrungen und Paradoxien des Stücks verweisen auf den Kampf, den Ödipus' Leben und die Handlung des Stücks uns anschaulich vor Augen führen: Wie finden wir als Menschen, die einem ständigen Wandel unterworfen sind, einen festen Boden, auf dem wir stehen und unser moralisches Leben definieren können? Sophokles legt mit seinem Stück Zeugnis ab von der bemerkenswerten menschlichen Fähigkeit, in diesem Kampf durchzuhalten.