Bewertung:

Die Rezensionen heben die Tiefe und die Einsichten des Buches hervor, insbesondere in Bezug auf die Einsamkeit. Allerdings gibt es erhebliche Beschwerden über die Inkompatibilität mit Kindle-Geräten, was zu Rückgabeaufforderungen führt.
Vorteile:Große Tiefe und wertvolle Einsichten, vor allem in Bezug auf Einsamkeit; insgesamt positiver Empfang von Lesern, die angenehm überrascht waren.
Nachteile:Inkompatibilitätsprobleme mit Kindle-Geräten, die bei einigen Nutzern zu Frustration und Rückgabeaufforderungen führten.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Letters to a Young Poet
Während seines Studiums begann Franz Kappus, seine Gedichte an den jungen Rainer Maria Rilke zu schicken und ihn um Rat zu fragen. Die daraus resultierenden zehn Briefe von Rilke, die nach dessen Tod veröffentlicht wurden, enthalten Worte von leuchtender Intimität, in denen Rilke die Ekstase jugendlicher Sehnsucht in eine Überlegung darüber verwandelt, wie man das Leben bewusst leben kann.
Künstler zu werden ist eine Lehre der Einsamkeit, des Suchens und des Leidens. Auf die anfängliche Frage von Herrn Kappus, ob seine Verse gut seien, entgegnet Rilke mit der Ablehnung aller äußerlichen Bedenken und der Ermahnung, in sich selbst zu gehen, um herauszufinden, ob die eigenen poetischen Motive bis in die verborgenen Tiefen des Herzens reichen. Denn der Künstler ist auf sich selbst gestellt, allein, in seinem Innersten zentriert. Rilke spricht dann davon, sich mit Büchern zu umgeben, in denen man in Welten von unvorstellbarer Größe eintreten kann. In einem weiteren Brief schreibt er von der Berufung des Künstlers, die darin besteht, in den Geist der Kindheit hineinzuwachsen, wo alles, was geschieht, immer ein Anfang ist. Und er schreibt von Momenten der Trauer als etwas Neuem, das in uns eindringt und unbemerkt zu einem Teil unseres Lebensblutes wird.
Für Rilke ist die Kunst eine Lebensform: Dichter oder Künstler zu werden, bedeutet nicht so sehr, sein Handwerk zu erlernen, sondern eine bestimmte Art von Mensch zu werden. Dem Handeln geht das Sein voraus, so dass eine uneingeschränkte Hingabe an den schöpferischen Prozess von der Pflege der Geduld und der Vertiefung des eigenen Innenlebens ausgehen muss. Eine unermessliche innere Stille, die durch die Zeit reicht, geht zu Recht allen Bemühungen um künstlerisches Schaffen voraus. Die Entwicklung eines Künstlers wird nicht an der Zeit oder an äußeren Merkmalen gemessen: "Künstler zu sein bedeutet, nicht zu rechnen und zu zählen, sondern zu reifen wie der Baum, der seinen Saft nicht erzwingt und zuversichtlich in den Stürmen des Frühlings steht, ohne zu befürchten, dass nach ihnen kein Sommer kommt. Er kommt doch. Aber er kommt nur für die Geduldigen, die da sind, als läge die Ewigkeit vor ihnen....".
Dies ist ein Buch, das man in der Jugend kennenlernt und bis ins hohe Alter bei sich behält, ein Vademekum in der Schule des künstlerischen Seins und des nachdenklichen Lebens.