Bewertung:

Die Rezension lobt die zweisprachige Ausgabe von Rainer Maria Rilkes früher Gedichtsammlung „Larenopfer“, übersetzt von Alfred de Zayas. Sie hebt die thematische Tiefe, die Kreativität und den Humor der Gedichte hervor und lobt de Zayas für seine gekonnte Übersetzung, die die Essenz und Musikalität des Originaltextes einfängt. Der Rezensent schätzt auch den zusätzlichen Kontext, den die Anmerkungen und Kommentare am Ende des Buches bieten, da sie das Verständnis und die Verbindung des Lesers zu Rilkes Prag fördern.
Vorteile:Die erstklassige zweisprachige Ausgabe ermöglicht einen direkten Vergleich zwischen der deutschen und der englischen Originalübersetzung.
Nachteile:Fängt eine Reihe von Themen ein, darunter Nostalgie, historische Reflexionen und Sozialkritik.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
René Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren und starb am 29.
Dezember 1926 in der Nähe von Montreux in der Schweiz. Der bedeutendste deutsche Lyriker des letzten Jahrhunderts ist vor allem durch seine Duineser Elegien, die Sonette an Orpheus, die Neuen Gedichte, das Buch der Bilder und das Stundenbuch bekannt geworden. Obwohl seine reife Dichtung in viele Sprachen übersetzt wurde, ist seine frühe Lyrik nur im deutschen Original zugänglich.
Die vorliegende Übersetzung der Larenopfer oder Opfergaben an den Hausgott Lar sind Lieder, die Rilke seiner Heimatstadt Prag und seinem geliebten Böhmen singt, kurze Gedichte über die Parks, Brunnen, Kirchen, Brücken und Paläste Prags, nicht zu vergessen die Legenden von Rabbi Löw, den jüdischen Friedhof, den Dreißigjährigen Krieg und natürlich die junge Liebe. Dieser Zyklus von 90 Gedichten bietet dem Leser einen einzigartigen Einblick in Rilkes faszinierende Welt, in die Atmosphäre des Prags der Jahrhundertwende, der damals drittgrößten Stadt der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Hier zeigt ein junger Deutscher aus dem sesshaften Bürgertum große Wertschätzung für die zeitgenössische tschechische Literatur und Begeisterung für die Sache der tschechischen kulturellen Identität. Das Buch ist daher nicht nur von literarischem Wert, sondern auch von großem soziologischem und historischem Interesse.