Bewertung:

Die Sammlung von Ovids späten Werken, insbesondere „Tristia“ und „Ex Ponto“, bietet einen intimen Einblick in das Leben des Dichters während seines Exils, das von tief empfundenen Gefühlen und Bekenntnislyrik geprägt ist. Die Gedichte werden für ihre Ehrlichkeit und lyrische Qualität gefeiert, aber auch für ihre sich wiederholenden und melancholischen Themen kritisiert, die Ovids Trauer und Sehnsucht nach Versöhnung mit Kaiser Augustus widerspiegeln.
Vorteile:⬤ Bietet eine tiefe emotionale Verbindung zu Ovids Leben und Erfahrungen während seines Exils.
⬤ Stellt eine bedeutende und persönliche Seite von Ovids Dichtung dar, die mit dem Bekenntnisstil vergleichbar ist.
⬤ Dient als wertvolles historisches Dokument und gibt Einblick in Ovids Charakter und seinen literarischen Einfluss.
⬤ Die Gedichte sind gut ausgearbeitet und demonstrieren Ovids technisches Geschick.
⬤ Die Loeb-Ausgabe bietet neben dem lateinischen Originaltext leicht verständliche Übersetzungen.
⬤ Die Themen werden oft als monoton, deprimierend und repetitiv empfunden.
⬤ Manche Leser mögen die gelegentlichen Schmeicheleien und übermäßig sentimentalen Ausdrücke als süßlich empfinden.
⬤ Das Buch kam beschädigt an, was das Leseerlebnis beeinträchtigt.
⬤ Einige der Gedichte enthalten Humor und Ironie, die man übersehen könnte, wenn man den Kontext nicht richtig versteht.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Ovid (Publius Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), geboren in Sulmo, studierte Rhetorik und Jura in Rom. Später trat er dort in den Staatsdienst ein und widmete sich ansonsten der Poesie und der Gesellschaft. Zunächst berühmt, beleidigte er den Kaiser Augustus mit seiner Ars Amatoria und wurde wegen dieses Werks und aus einem anderen uns unbekannten Grund verbannt und lebte in der kalten und primitiven Stadt Tomis am Schwarzen Meer. Er schrieb weiterhin Gedichte, war ein freundlicher Mensch und führte ein gemäßigtes Leben. Er starb im Exil.
Die wichtigsten erhaltenen Werke Ovids sind die Metamorphosen, die Künstler und Dichter wie Chaucer und Shakespeare inspirierten; die Fasti, eine poetische Abhandlung über das römische Jahr, von denen Ovid nur die Hälfte fertigstellte; die Amores, Liebesgedichte; die Ars Amatoria, nicht moralisch, aber klug und teilweise schön; die Heroides, fiktive Liebesbriefe legendärer Frauen an abwesende Ehemänner; und die düsteren Werke, die im Exil geschrieben wurden: die Tristia, Appelle an Personen wie seine Frau und auch den Kaiser; und ähnliche Epistulae ex Ponto. Die Poesie war für Ovid, der in seinen besten Werken lebendig, anschaulich und klar ist, eine Selbstverständlichkeit.
Die Loeb Classical Library-Ausgabe von Ovid besteht aus sechs Bänden.